DIVINO - Das Magazin | N° 2/2018 Herbst - Winter

Beste Aussichten bei DIVINO! Ein Gespräch mit Paul Glaser „Ich bin schon so lange dabei, aber ein solches Jahr haben wir wirklich noch nicht erlebt. Es gab so viele Extreme – von Hagelwarnung bis Hitze. Adrenalin pur bei jedem Blick aufs Wetterradar“, berichtet Paul Glaser, Qualitätsmanager bei DIVINO (wir berichteten). „Natürlich denkt man da jeden Tag, hoffentlich trifft es uns nicht mit dem Hagel“, erzählt er weiter. Und so war es extrem spannend ab April im Weinjahr 2018. Nordheim war von den Wet- terextremen allerdings kaum betroffen. Die Nieder- schläge waren gut und im April kamen 35 Liter pro Quadratmeter wie ein sanfter Landregen runter und das schaffte gutes Potenzial für die nächsten Wochen. Das gleiche wiederholte sich Ende Juni mit 45 Litern – bestens für die Zuckereinlagerung in den Trauben. Glaser berichtet, dass besonders die Anlagen auf der Maininsel und im Umland von den Witterungsver- hältnissen 2018 profitiert haben. Das ist natürlich auch deshalb grandios, weil dort die Premiumla- gen von DIVINO stehen und die Winzer mit dem DIVINO Bonitursystem schon mit dem Rebschnitt im Januar und Februar die Grundlage für ihre Weine legen. Strenge Erziehung! Ein extrem ausgeklügeltes System schreibt den Win- zern Schritt für Schritt vor, was sie zu tun haben – je nachdem in welchemAnbauprogramm sie sich befin- den. „Der Zusammenhalt und die Motivation unserer Winzer ist ein Traum! Jeder ist voll dabei und enga- giert – das ist natürlich für die Qualität der Trauben das A und O und für den menschlichen Austausch sowieso“, schwärmt Glaser vom Teamwork der Win- zer. Sie haben sehr präzise Vorgaben zu befolgen, für die ein Bewertungsschlüssel hinterlegt ist. „Bonitur“ nennen das die Winzer und darin sind Triebkor- rektur (Anordnung und Anzahl der Haupttriebe), Traubenkorrektur (Traubenzahl je Trieb), Spezifi- kation der Anweisungen je nach Beschaffenheit der Rebsorten (mit großen, mittleren oder kleinen Trau- ben), Belüftung der Traubenzone (durch moderate Entblätterung) oder auch die Laubwandgestaltung (Laubwandhöhe und Blatt-Frucht-Verhältnis) genau vorgeschrieben. „Die Anlagen werden liebevoll getrimmt“, erklärt Glaser. Dieses System, zusammen mit der Erfahrung der Winzer, einer ausgesprochen konstruktiven Kommunikation, einer detaillierten Leseplanung und natürlich dem nötigen Quäntchen Glück haben dazu geführt, dass DIVINO heuer mit kerngesundem Lesegut abschließt und hervorragen- des Potential im Keller liegen hat. Geschenkt kriegt man nix und am Ende entscheidet der liebe Gott! „Unsere Winzer haben nahezu rund um die Uhr in verschiedenen Schichten gearbeitet – und die Laune war immer gut“, so Glaser weiter. Die Lese ist das Finale aller Mühen in Weinberg und da wird mit sehr viel Engagement, Respekt und Aufmerksamkeit gear- beitet. Umso größer ist dann natürlich die Freude, wenn auch das Wetter mitspielt. Und so war es in diesem Jahr. „Zuerst haben wir die Premiumanlagen geholt“, berichtet Glaser. Der Silvaner ist in diesem Jahr übrigens mit Abstand der Gewinner. Das ist ganz wunderbar, denn schließlich ist Franken die Silvaner Heimat seit 1659! „Wir haben jeden Tag passende Portionen reingeholt, damit wir sie optimal verarbei- ten können. Handlese in den frühen Morgenstunden bis mittags, dann machen wir Schluss, damit das Lesegut nicht zu warm wird. Der Vollernter fährt in der Nacht, wenn es sowieso kühl ist. Perfekt!“ Glaser ist dankbar und begeistert. Wir Weingenießer müssen uns jetzt in Geduld üben, bis wir die ersten Tropfen dieses besonderen Jahrgangs 2018 probieren können. Aber soviel ist ja schon sicher: Im DIVINO Keller liegen hervorragende Qualitäten! Foto: cw-fotoart Christoph WeiSS 12 13 TITELStory Nº 2 / 2018

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