DIVINO - Das Magazin | N° 2/2019 Herbst - Winter

S chon mit der Entwicklung ihrer neuen Dachmarke „Franken – Silvaner Heimat seit 1659“ haben der Fränkische Weinbauverband und die beteiligten fränkischen Winzer den Fokus voll und ganz auf die Eigenschaften und Besonderheiten ihrer Heimat Franken gelegt. Der Silvaner wird dabei als identitätsstiftende Rebsorte, vom Alltags- bis zum Premiumwein, gelebt. Nun gehen die Franken einen Schritt weiter in Sachen Profilierung und gründen nach einer nahezu einstimmig ange- nommenen Satzungsänderung einen Branchenverband. Der Fränkische Weinbauverband ist der erste Weinbauverband in Deutschland mit einer solchen Anerkennung als „Konsortium“. Wozu das Ganze? Motiviert wurde dieser Weg bereits 2007 durch die EU-Reformen zu geschützten Herkunftsangaben nach romanischem Vorbild. Das von anderen landwirtschaftlichen Produkten wie Schinken oder Käse stam- mende System der geschützten Herkunftsbezeichnung sollte nun auch im Sektor Wein greifen. Die g eschützten U rsprungsbezeichnungen (g.U.) und g eschützten g eografischen A ngaben (g.g.A) drücken demnach mehr aus als die reine Herkunft der Trauben. Das System betont, dass diese Weine ihre Qualität und Eigenschaften den geografischen Verhältnissen, einschließlich der natürlichen und menschlichen Einflussfaktoren, ver- danken. Als Konsortium können die rund 3.400 fränkischen Winzer als Erzeuger nun selbst entscheiden, was den Wein aus Franken ausmacht und ihre geschützte Ursprungsbezeichnung Franken (g.U.) und die geschützte geografische Angabe (g.g.A.) „Landwein Main“ verwalten und gestalten. Gut zu wissen! Wein mit „geschützter Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) kennzeichnet Qualitäts- bzw. Prädikatswein. In der Abstufung darunter findet sich der Wein mit „geschützter geografischer Angabe“ (g.g.A.), der bisher als „Landwein“ bekannt war und „Deutscher Wein“ löst den „Tafelwein“ ab. Die Angabe „Franken“ erfolgt auch zukünftig in jedem Fall auf den Etiketten. Die zusätzliche Angabe eines Bereiches, eines Ortes oder einer Einzellage ist eine freiwillige Angabe, die Betriebe heute schon zur Differenzierung ihres Sortimentes nutzen können. Wer hier als Konsument neugierig ist, sucht am besten das Gespräch mit der Winzerin oder dem Winzer seines Vertrauens und lernt so das Anbaugebiet, den Ort und die Lagen noch besser kennen. Fränkischer Weinbauverband wird Konsortium Foto: Rolf Nachbar 14 15 Frankenwein Nº 2 / 2019

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