DIVINO - Das Magazin | N° 2/2019 Herbst - Winter

Juli & August Immer wieder werden Laubarbeiten vorgenommen und der Boden zwischen den Zeilen bearbeitet – bzw. die Begrünung gemäht oder anderweitig bearbeitet. In diesen Monaten ist es wichtig, das Wassermanagement der Witterung anzupassen: Je nach Bedarf der Rebe wird jetzt über Bewässerungsanlagen oder mit mobilen Tanks das Wasser in die Weinberge gebracht. Eine arbeitsreiche Zeit, in der die Winzer täglich viele Stunden im Weinberg sind. Die Trauben beginnen sich zu färben, werden dicker und weicher, füllen sich mit Saft. Man sagt, hier beginnt die „Weinwerdung“. Zu diesem Zeitpunkt findet auch die „grüne Lese“ statt: Die Winzer reduzieren erneut die Beerenmenge an der Traube, um noch mehr Geschmackskonzentration in den verbleibenden Beeren zu erzielen. Der Zuckergehalt kann nun schon gemessen und die physiologische Reife getestet werden. Hierzu probieren die Winzer viel und stellen fest, ob die Primäraromen bereits gut ausgebildet sind, welche Farbe die Kerne haben und ob sich das Fruchtfleisch leicht von ihnen lösen lässt. September Erntezeit! Ab jetzt herrscht Ausnahmezustand im Weingut. Alle haben alle Hände voll zu tun. Welche Lage wann genau gelesen wird, ist in einem präzise durchgetakteten Leseplan niedergeschrieben und wird exakt eingehalten. Die Lese von kerngesunden Trauben ist die Belohnung für die Mühen übers Jahr. Wenn der Traubensaft zu gären beginnt, fängt eine neue spannende Phase für und mit dem Wein an! Juni & Juli Gleich nach der Blüte sind die Beeren zu erkennen. Sie sehen zunächst aus wie Traubenkerne – aber ganz grün. Die Rebe konzentriert sich in diesem Stadium auf das Wachstum der Beeren. In den nächsten Wochen werden sie kontinuierlich größer, bis sich die Traube schließt – das Stielgerüst (Rappe) ist nicht mehr zu sehen. Nach dem Traubenschluss wird die Traubenzahl eingestellt: Die Reduzierung der Traubenmenge am Stock erhöht die Weinqualität durch natürliche Konzentration. Zeitgleich schreitet das Triebwachstum voran. Der Winzer muss jetzt die neuen Blätter vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Im Juli erreichen die Triebe das Ende der Drahtanlage und werden zu diesem Zeitpunkt oben abgeschnitten. Dieser Schritt wird als „Gipfeln“ bezeichnet. Bei der „grünen Lese“ wird die Traube nochmals verkleinert. Laubarbeiten im Weinberg Ende August wird die Reife der Trauben gemessen: Dazu wird der Zuckergehalt in den Trauben mit einem Refraktometer ermittelt. Diese Informationen nutzt der Winzer, um sich ein Bild über die Entwicklung der jeweiligen Sorten zu verschaffen und eine Aussage über die Lesereihenfolge zu treffen. Die Trauben werden von Hand gelesen. Kleine Beeren an der Rappe nach der Rebblüte Die Spannung und der Zuckergehalt in den Trauben steigen… Trauben vor dem Traubenschluss Bewässerung der Rebstöcke im Juli Nº 2 / 2019

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