DIVINO - Das Magazin | N° 1/2021 Frühjahr - Sommer
BIODIVERSITÄT IM WEINBAU Die Weinwirtschaft arbeitet nicht erst seit dem Volksbegehren an diesem Thema. Den meisten Winzern liegt viel daran, die Weinberge nachhaltig zu bewirtschaf- ten. Artenreiche Ansaaten, Steinriegel oder vernetzte Naturbereiche wurden geschaffen. Biodiversität ist in den Weinbergen keine Vision, sondern bereits Realität. Im Rahmen des Versöhnungsgesetzes wurde an der LWG eine neue Stelle für die Wildlebensraumberatung im Weinberg geschaffen. Wir können die Winzer damit in ihren Bemühungen für eine umweltverträgliche Bewirt- schaftung noch umfänglicher unterstützen. Die steigende Beratungsnachfrage, insbesondere aus den Weinbaugemeinden, zeigt uns, dass wir hier am Puls der Zeit liegen. Die Steigerung der Biodiversität in den Rebflächen, aber auch auf den kommunalen Flächen ein- schließlich der Kleingärten, ist ein wichtiger Mosaikstein, um der Marke Frankenwein ein weiteres Alleinstellungs- merkmal hinzuzufügen. WEINTOURISMUS FRANKEN Der Tourismus im Weinland Franken hat sich zu einem systemrelevanten Wirtschaftszweig entwickelt: mit 76 Mio. Tagen touristische Aufenthaltsdauer und rund 3,24 Mrd. € touristischem Bruttoumsatz. Und diese Zahlen werden vermutlich weiter steigen, da wir davon ausgehen, dass der Inlandstourismus coronabedingt weiter ansteigen wird. Was ist hier geplant, um die Attraktivität und Bekanntheit weiter zu steigern? Die Digitalisierung verschiedener didaktischer Weinwander- wege ist eines der Ziele. Das Konzept „terroir f“ soll bis 2022 mit insgesamt 22 Standorten abgeschlossen werden. Von den Besucher- zahlen her sind diese magischen Orte eine Erfolgsge- schichte. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildet die Gestaltung von Ruheplätzen in den Weinbergen. Die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Tourismus mit innovativen Ideen ist hier unsere Devise. PREMIUMSTRATEGIE FÜR LEBENSMITTEL AUS BAYERN Die Anfang 2017 an der LWG gestartete Premium- strategie für Lebensmittel aus Bayern will gezielt beson- dere Produkte, welche die „Spitze der Qualitätspyramide“ bilden, in den Fokus rücken. Als Imageträger sollen diese Bayern, seine vielfältigen Regionen mit den dahinterste- henden Menschen und die Lebensmittelerzeugung im Freistaat noch bekannter machen. Letztlich soll so das Bewusstsein der Verbraucher für die Qualität und die Besonderheit heimischer Produkte geschärft, dafür wei- teres Interesse geweckt und deren Wertschätzung weiter gesteigert werden. Mit dem Projekt „100 Genussorte Bayern“ an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) wurden durch einen bayernweiten Wettbewerb 100 Orte, Gemeinden und Städte mit kulinarischen Beson- derheiten und Identitäten gesucht und gefunden. Vom kleinen Kräuterdorf bis zur Metropole ist alles dabei. Im Vordergrund stehen dabei die Menschen, die sich in den Genussorten für ihre besonderen Lebensmittel und kuli- narischen Schätze engagieren – vom Senner im Allgäu bis zum Winzer in Franken. Mit den Aktivitäten rund um die 100 ausgewählten Genussorte in Bayern sollen die besonderen Spezialitäten und kulinarischen Schätze sowie deren Geschichten und Macher den Einheimischen und Gästen bekannter gemacht werden. Die Herausforderungen für die Fränkische Weinwirt- schaft sind groß – und die Möglichkeiten, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, sind vielfältig. FOTO: STUDIO MÜL L ER K ARLSTADT Andreas Maier, Präsident der LWG in Veitshöchheim Nº 1 / 2021
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