DIVINO - Das Magazin | N° 1/2021 Frühjahr - Sommer

M it einer neuen Serie werden wir an dieser Stelle von unseren Part- nern rund um die Weinverpackung berichten. Nachdem der Wein in den Fässern reifen durfte, wird er in unter- schiedliche Flaschen gefüllt, verschlos- sen, etikettiert, verpackt und verschickt. An jeder Station arbeiten viele Menschen mit Engagement zusammen, damit Sie am Ende Frankens feine Weine genießen können. Wir starten mit den Flaschen. Je nach Rebsorte und Ausbaustil entscheiden wir uns für unterschiedliche Flaschenformen und füllen unsere Weine entweder in den fränkisch-markanten Bocksbeutel, in Schlegelflaschen, Bordeaux-, Burgun- der-, oder Schaumweinflaschen, Magnum oder Doppelmagnum. Unser Partner aus der Behälterglasindustrie ist das Unter- nehmen „Wiegand-Glas“ aus Steinbach am Wald im Landkreis Kronach in Ober- franken. Was es mit diesemWerkstoff auf sich hat und welche Herausforderungen der Bocksbeutel an eine Glashütte stellt, erzählen wir auf diesen Seiten. Das Unternehmen „Wiegand-Glas“ be- schäftigt sich seit 450 Jahren mit diesem faszinierenden Verpackungsmaterial, das sich aufgrund seiner besonderen Eigen- schaften – antistatisch, aseptisch, inert – sehr gut für die Verpackung von Getränken und Lebensmitteln eignet. Die Zutaten für die Herstellung von Glas waren ursprünglich ein Gemisch aus Quarzsand, Kalk (Kalziumkarbonat), Soda und Pottasche (Kaliumkarbonat – ein Salz, das früher aus Asche gewonnen wurde). Aber heute wird Glas vor allem aus aufbereiteten Scherben gefertigt: Das Material ist zu 100 Prozent recycelbar – und das beliebig häufig und ohne Quali- tätsverlust. Bei „Wiegand-Glas“ kommen die Rohstoffe zum Großteil aus Deutsch- land und auch die Verpackungskonzepte aus Glas sind Made in Germany. Ein wichtiger Faktor ist dabei Altglas: Es ist der unverzichtbare Rohstoff für die Her- stellung von Glasflaschen und Glasbe- hältern. Das Recycling von Altglas wird bei „Wiegand-Glas“ großgeschrieben: So wird der Einsatz von Primärrohstoffen, der Verbrauch von Erdgas und damit CO 2 -Emissionen nachhaltig reduziert. Heute werden bei „Wiegand-Glas“ neue Flaschen im Durchschnitt zu über 80 Prozent aus Altglas gefertigt – bei grünem Glas liegt der Anteil sogar bei bis zu 98 Prozent. „Wiegand-Glas“ setzt dabei auf neueste Technologien, um die Prozesse kontinuierlich zu verbessern und seinen Kunden, wie DIVINO, hoch- wertige Verpackungen für ihre Qualitäts- produkte zu bieten. Mit dem Bocksbeutel PS haben die fränkischen Winzer sich ein sehr charismatisches Behältnis für ihre Weine ausgesucht. Was die Beson- derheiten und Herausforderungen in der Herstellung sind und wie so ein Bocks- beutel entsteht, wollten wir gerne von einem der Geschäftsführer von Wiegand- Glas, Nikolaus Wiegand, wissen. Herr Wiegand ist es richtig, dass dieser Bocksbeutel in einem seiner früheren Leben ein Gurkenglas gewesen sein könnte? Ja, das kann durchaus sein. Allerdings müssenwir auch auf die Glasfarbe achten. Ein Gurkenglas ist meist aus farblosem Glas gemacht, und weißes Altglas wird in aller Regel auch wieder zu Verpackungen in dieser Farbe verarbeitet. Auf was müssen wir als Konsumenten beim Wegwerfen von Altglas denken? Ganz wichtig ist, dass in die Altglascon- tainer wirklich nur leere Glasverpackun- gen wie Flaschen und Konservengläser entsorgt werden. Was nicht in den Alt- glascontainer gehört sind Trinkgläser oder Porzellan, Keramik und Steingut. Diese stören den Recyclingprozess, sind Glas ist zu 100 Prozent recycelbar: Somit ist Altglas ein wertvoller Rohstoff für die Produktion neuer Glasbehältnisse. Die sorgfältige Trennung von Farben ist dafür sehr wichtig. Nikolaus Wiegand, Geschäftsführer von Wiegand-Glas, ist ein leiden- schaftlicher Verpackungshersteller und hat unsere Fragen zum Glas beantwortet . Nº 1 / 2021

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