DIVINO - Das Magazin | N° 1/2025 Frühjahr/Sommer

beiden Frauen in der Vinothek so liebevoll und stilsicher inszenieren. „Außerdem koche und backe ich sehr gerne“, sagt Irmi ganz nebenbei. Allerdings bedeutet das bei ihr, dass sie Torten zaubert wie vom Konditor! Im Sommer walkt Irmi gerne mit ihren Freundinnen in den Weinbergen, und sie ist schon seit über 30 Jahren bei der örtlichen Wallfahrt nach Vierzehnheiligen dabei. Natürlich liebt sie es, sich mit Freunden auf ein gutes Glas Wein zu treffen – gerne auch bei ihrer Hütte in der Au, die auch Paul als Ausgleich sehr liebt. DER MANN FÜR QUALITÄT: PAUL GLASER FEIERT 30 JAHRE DIVINO Ich überlasse nichts dem Zufall“, sagt Paul Glaser über sich selbst. Und dabei hat er diesen sympa- thischen, freundlichen Gesichtsausdruck, der gleichzeitig auch seine Ernsthaftigkeit und sein Verantwortungsbewusstsein ausdrückt: Paul Glaser ist seit 30 Jahren der Qualitätsmanager von DIVINO. Als er 1994 in der Genossenschaft unter dem Vorstand Richard Bäuerlein und dem Geschäftsführer Oscar Georg Noppenberger startete, nannte man diesen Beruf noch Weinfach- berater für die Winzer. Das stimmt natürlich auch heute noch. Für Glaser bedeutet die Zusammenarbeit mit den DIVINO Winzerinnen und Winzern alles. Er hat sehr früh darauf gebaut, dass die Wei- chen für einen qualitätsvollen Wein in den Wein- bergen gestellt werden. Zu der Zeit, als Paul Glaser bei DIVINO startete, war das Renommée der Genossenschaften nicht das Allerbeste. Das sollte sich aber bald än- dern. Und so kam es in Franken gegen Ende der 1990er Jahre zu einem Umdenken in der gesamten Branche und damit auch zu vielen neuen Ansätzen, wie man schon im Weinberg die Trauben in Richtung Qualität erziehen konnte. „Vor meiner Zeit bei DIVINO war ich mit meinem eigenen Weingut selbständig und habe viele verrückte Sachen im Weinberg ausprobiert. Ich wurde dafür belächelt, dass ich Trauben reduzierte und damit direkt am Rebstock dafür sorgte, dass sich die verbleibenden Trauben ganz anders entwickeln konnten.“ Man kann so viel mehr machen, wenn man direkt im Weinberg Einfluss nimmt“, berichtet Paul Glaser aus dieser Zeit. „Bei DIVINO hat man mir dann viel Vertrauen entgegengebracht, und ich konnte die Qualitätsoffensive nach meinen Vorstellungen gestalten.“ Sein Versprechen an die Geschäftsleitung: „Ich mache aus der Winzergenossenschaft einen Premium-Betrieb und sorge über die Verbesserung der Weinqualiäten für mehr Stabilität auf dem Markt.“ Er bekam von Richard Bäuerlein drei Hektar Land, die mit verschiedenen Rebsorten bestockt waren, und die von ganz unterschiedlichen Winzern bearbeitet wurden. Er setzte unter anderem auf Traubenreduzierung. Im zweiten Jahr baute Glaser zusammen mit dem damaligen Kellermeister Ernst Braun einen Silvaner Kabinett trocken aus – unter dem Namen „Franken Fascination“ – der 1996 auf der Vinitaly in Verona in der Kategorie Stillweine als bester Wein ausgezeichnet wurde. „Das war ein grandioser Erfolg und der Startschuss für mich, dass ich das, was ich mir immer gewünscht hatte, auch umsetzen kann“, freut sich Paul Glaser heute noch. Die vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit mit allen Winzerinnen und Winzern ist für eine solche Strategie und ihren Erfolg entscheidend. Deshalb hat Paul Glaser Preise und Auszeichnungen jeweils an die Winzerinnen und Winzer weitergegeben. „Es war mir immer bewusst und ist es heute noch, dass der Erfolg aus dem Team kommt. Nur mit der Motivation und der Kraft eines gut funktionierenden Miteinanders kann man solche Leistungen erbringen“, ist Glaser überzeugt. „Wir funktionieren wie eine Familie – einer für alle, alle für einen!“. An die Winzerveranstaltungen mit selbstgemachtem Finger-Food 12 Nº 1/2025·DIVINO MAGAZIN TITELSTORY

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